Fortschritt

Stillstand ist Rückgang, haben wir immer gesagt. Also setzen wir jetzt auf den Fortschritt.Fortschritt ist immer gut. Ganz egal wohin. Wer gegen den Fortschritt ist, ist ein Reaktionär. Auch wenn er sich nur dem fortschrittlichen Selbstmord in den Weg stellt.

Der Fortschritt ist beträchtlich. Unsere unglücklichen Urahnen mußten ihre Feinde noch Mann für Mann mit der Keule erschlagen. Dann später einzeln mit der Lanze durchbohren oder mit dem Schwert erledigen. Der Fortschritt brachte uns auf diesem Gebiet eine Rationalisierung ohnegleichen. Das macht man heute per Knopfdruck. Für ein paar Millionen Tote braucht sich keiner mehr die Finger blutig zu machen. Wir sind tempobegeisterte Leute. Im Temporausch denkt man nicht tiefsinnig nach. Ob die Richtung stimmt, in die wir so eindrucksvoll jagen?

Die Bibel redet zum Verdruß vieler Zeitgenossen hartnäckig von einem erschreckenden Fortschritt. Eine selbstzerstörerische Bewegung von Gott weg. Wir wollen nicht mehr nur die Verwalter dieser Erde und des eigenen Lebens im Auftrag Gottes sein. Wir haben es längst satt, uns von irgendeiner höheren Instanz Grenzen ziehen zu lassen. Mit rasantem Tempo bewegen wir uns von Gott fort. Im gleichen Maße steigen die traurigen Aussichten unserer Welt auf Selbstzerstörung. Jemand hat jetzt mal von „Sankt Fortschritt“ geschrieben. Klar, es ist wie eine Religion geworden. Wenn wir Gott nicht gehorchen wollen, müssen wir den Götzen nachjagen, bis uns die Zunge aus dem Hals hängt. Was ist zu tun? Jedenfalls ist eine rasante Fortbewegung in die eingeschlagene Richtung wirklich keine hilfreiche Entwicklung.

Umkehr zu GOTT ist Fortschritt, der diesen Namen verdient, weil er uns wirklich zum Leben bringt. Heute sind wir bereits in einer Situation, in der viele zweifeln, ob ihre persönliche Umkehr für das Ganze noch etwas Hilfreiches bewirken kann. Die Bibel sagt uns, daß nichts vergeblich ist, was wir nach dem Willen Gottes tun, weil Jesus auferstanden ist und wiederkommt. Er baut die neue Welt. Nur Bewegung nach dem Willen Gottes verdient den Namen Fortschritt.

Ulrich Parzany in Moment Mal, Seiten 89-90, Aussaat Verlag