Ahnung von der Herrlichkeit des HERRN

Ich betrete den großen Saal. Glanz fließt in goldenen Buchstaben vom Altar und in mir wird es hell. Die Dunkelheit verfliegt. Alles ist schön. Ein Rauschen mächtiger Flügel füllt für einen Augenblick den Saal, wie feines Glockengeläut klingt alles von den vielen Säulen und dem hohen hellen Gewölbe wieder, ein Kinderlachen ist leise, kaum merkbar zu hören und wie ein frohes inniges Lied klingt alles nach, verliert sich im Dunkel meiner ängstlichen Seele und es wird hell. Da steht er vor mir. Ein Sonnenstrahl kommt durch das lichte Gewölbe und bricht sich in regenbogenfarbigem Licht auf seinem tiefblauen, mit beigen Lilien bestickten Gewandt und spiegelt sich auf dem Marmorboden, der unter seinem Erscheinen leise und doch glücklich bebt. Ein Feuer brennt plötzlich in meiner Seele, die Freude kriecht bis in die Fingerspitzen, jubelt in meinen Augen, die ich in tiefer Übereinstimmung mit dem Gegenüber schließe, und dann beugt er sich zu mir herab, der Engelskönig, und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. privater Text, unerlaubtes Veröffentlichen verboten, Rechte beim Herausgeber